| Veranstaltung: | 3. Landesmitgliederversammlung 2025 | Grüne Jugend Bremen |
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | 5.1.2. Sprecher*in (offen) |
| Antragsteller*in: | Daniel Breitenstein (Grüne Jugend Bremen) |
| Status: | Eingereicht |
| Angelegt: | 05.11.2025, 12:23 |
A13: Daniel Breitenstein
Selbstvorstellung
Moin,
ich bin Daniel und ich bewerbe mich als Landessprecher der GRÜNEN JUGEND Bremen.
Fußballromantik
Mit sechs Jahren habe ich mein erstes Werder-Trikot geschenkt bekommen. Keine zwei Wochen später stand ich in Grün-Weiß auf dem Fußballplatz und war Teil einer Fußballmannschaft. Als Kind war es so einfach. Du magst Fußball, ich auch, dann können wir eigentlich schon Freunde sein.
Manchmal ist das sogar noch heute so. Wenn man ins Stadion geht und mit fremden Menschen zusammen den Treffer von Werder feiert. Gleichzeitig musste auch ich erwachsen werden und feststellen, dass Fußball nicht nur Spaß und Freundschaft bedeutet. Ich musste feststellen, dass da wo Wettkampf stattfindet auch unfair gespielt wird. Menschen wollen nicht nur miteinander Fußballspielen, manchmal wollen sie sich scheinbar auch Anspucken, Beleidigen oder Zusammentreten. Wobei Menschen in diesem Fall fast immer Männer sind.
Der Fußball hat mir vieles beigebracht: Teil eines Teams zu sein und gemeinsam Ziele zu erreichen, sich in jeden Ball zu werfen um zu verhindern, dass der Gegner ein Tor schießt, im Zweifel immer wieder aufzustehen und weiterzumachen, egal ob bei Regen, bei Schnee oder mit aufgeschürften Knie.
Auf der anderen Seite hat der Fußball mir auch seine hässliche Seite gezeigt: Erwachsene (meist Väter) die am Spielfeldrand die Kontrolle über sich selbst verlieren, Rassismus, Sexismus, Ausgrenzung, Gewalt.
Bremen
Genau diese Ambivalenz, die ich jahrelang im Fußball erlebt habe, sehe ich jeden Tag in Bremen. Ich bin in dieser Stadt zuhause, ich kenne so viele schöne Ecken und Orte. Doch wenn man an einem schönen Sommerabend mit einem Getränk am Osterdeich sitzt, dann wird man auch damit konfrontiert, dass es Menschen gibt, die darauf angewiesen sind Flaschen zu sammeln. Es gibt nicht nur das schöne Rathaus und ein neues Unigebäude in der Innenstadt, es gibt auch ein Bettelverbot und eine Architektur, die Obdachlose möglichst vertreiben soll. Und auch wenn es eine links-progressive Regierung in Bremen gibt, werden doch zu häufig politische Entscheidungen getroffen, die weder links noch gerecht sind, sondern schlichtweg falsch und ungerecht.
In Bremen scheitert aber nicht alles an schlechten Entscheidungen, sondern auch am Geld. Das fängt in der Schule an, wo Kinder ohne Frühstück kommen und endet ganz oben in der Politik. Dass es immer wieder am Geld scheitert liegt an einem System von Ausbeutung und Ungerechtigkeit. Es liegt daran, dass die Entscheidungsträger:innen in diesem Land immer noch an „trickle down“ und einen „grünen Kapitalismus“ glauben, anstatt auf das zu schauen was wirklich funktioniert. So viele Menschen machen es in Bremen vor: Sie leben solidarisch miteinander, helfen und setzen sich füreinander ein. So viele fühlen sich hier zuhause, nicht weil sie „Bovi“ lieben, sondern weil sie wissen, dass immer jemand da ist. Einen Verein, ein Kollektiv oder eine Gruppe wird es immer geben, die zu mir hält, dass ist es, was Bremen ausmacht.
Nächstes Jahr
Es steht endlich mal ein Jahr an ohne Wahlkampf ohne große Ereignisse auf die wir unsere Politik ausrichten müssen. Das bedeutet, wir können uns gerade in der ersten Jahreshälfte endlich wieder mit uns und unseren politischen Ideen und Aktionen beschäftigen. Dazu gehört natürlich unsere starke Bildungsarbeit, die uns in Bremen keine andere Jugendorganisation so nachmacht. Gleichzeitig war und ist es immer mein Ansatz unsere politischen Forderungen sichtbar zu machen. Deswegen habe ich mich für Aktionsstände an der Waterfront oder der Berliner Freiheit eingesetzt. Im nächsten Jahr möchte ich unsere Aktionsideen noch weiter schärfen. Unsere Utopien und Analysen dürfen nicht nur auf Plakaten stehen, sie müssen greifbar sein. Das bedeutet: Wenn ein Basketballplatz gewünscht wird stellen wir einfach einen Korb auf und wenn es an Wohnraum fehlt, dann besetzten wir auch einfach ein Haus. Wenn wir was verändern wollen, dürfen wir nicht nur Zuschauer:innen sein, die vom Spielfeldrand mal wieder „alles besser wissen“, wir müssen den Platz stürmen.
- Alter:
- 21
- Ich identifiziere mich als FINTA*:
- nein
