| Veranstaltung: | 3. Landesmitgliederversammlung 2025 | Grüne Jugend Bremen |
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | 5.1.1. Sprecher*in (quotiert) |
| Antragsteller*in: | Laura Hollerweger |
| Status: | Eingereicht |
| Angelegt: | 04.11.2025, 23:33 |
A12: Laura Hollerweger
Selbstvorstellung
Ihr Lieben,
ich kandidiere erneut als Landessprecherin, weil ich will, dass die GRÜNE JUGEND Bremen eine Stimme ist, die unbequem bleibt, wenn andere schweigen. Ich will, dass wir gemeinsam Druck machen, auf der Straße, in der Partei, in der Stadt und uns so zu einer noch schlagkräftigeren politischen Kraft entwickeln.
Das letzte Jahr war ganz schön turbulent. Nach dem Austritt des alten Bundesvorstands stand uns schnell ein sehr spontaner Winterwahlkampf bevor, den wir trotz enormer Kälte gut gemeistert haben. Aber danach haben wir nicht aufgehört sonder sind direkt mit unsere Bremen von morgen Kampagne gestartet. Gemeinsam haben wir unsere Kampagnenfähigkeit ausgebaut und unsere politische Arbeit verknüpft mit unserer Öffentlichkeitsarbeit, sei es in der Presse oder in den Sozialen Medien, und unserer Bildungsarbeit. Damit haben wir unseren Verband weiter professionalisieren und in der Breite der Bremischen Stadtgesellschaft verankern können.
Bremen international denken
Die internationalen Krisen verschärfen sich täglich: Kriege, die Klimakatastrophe und der globale Rechtsruck bedrohen Freiheit und Gerechtigkeit überall auf der Welt. Auch wenn Bremen klein ist, trägt unser Handeln Gewicht. Als GRÜNE JUGEND Bremen wollen wir zeigen, dass internationale Solidarität lokal beginnt. Bremen muss ein Ort sein, der Haltung zeigt und globale Verantwortung ernst nimmt.
Queerfeminismus heißt Widerstand
Patriarchale Gewalt ist Alltag, auch in Bremen. Queerfeminismus ist für uns kein Randthema, sondern Kern unserer linken Politik. Die Gewalt gegen FLINTA*-Personen, die wachsende Queerfeindlichkeit und fehlende Sicherheit im Alltag zeigen, wie nötig klare feministische Antworten sind. FLINTA*-Personen werden bedroht, diskriminiert und ermordet. Der letzte Femizid hier in Bremen zeigt, dass feministische Kämpfe überlebenswichtig für uns sind. Ich möchte dafür sorgen, dass wir als GRÜNE JUGEND uns organisieren und uns weiterhin gegen Sexismus und Queerfeindlichkeit stellen.
Gegen rechts hilft links
Der globale Rechtsruck macht leider nicht vor Bremen halt. Die AfD hat sich hier als Partei wieder aufgebaut. “Bündnis Deutschland” sitzt immer noch in der Bürgerschaft und die Rechten gewinnen an Stärke. Wenn ein MdB der AfD mein Video sticht und mein Gesicht plötzlich auf einem AfD Instagramaccount ist, macht mir das Angst. Wenn Neonazis Fotos posten, auf denen sie vor unsere LGS stehen, macht mir das Angst. Aber wir lassen uns nicht einschüchtern. Gegen den Rechtsruck hilft linke Politik, die wir weiterhin machen werden.
Bremen ist kaputt gespart
Überall im Land Bremen sehen wir die Folgen jahrelanger neoliberaler Sparpolitik: marode Schulen, fehlende Sozialwohnungen, eine unterfinanzierte Infrastruktur und möglicherweise sogar die Zahlungsunfähigkeit der Stadt Bremerhaven. Bremen hat die höchste Armutsquote und auch die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander. Auch die Klimakrise ist eine Klassenfrage. Es sind nicht die Reichen, die unter Hitze, Überschwemmungen und steigenden Lebensmittelpreisen leiden. Aber es müssen die Reichen sein, die für Klimaschutz und die Kompensation von Klimaschäden zahlen!
Wir brauchen mutige Investitionen in die Zukunft Bremens. Für mehr Sozialwohnungen, sichere Schutzräume für Frauen, eine konsequente Klimapolitik und ein Land, das niemanden zurücklässt.
Bürgerschaftswahl 2027: Für ein Bremen, das nicht nach unten tritt
Die nächste Bürgerschaftswahl wird richtungsweisend. Bundesweit erleben wir einen besorgniserregenden Rechtsruck, und auch in Bremen gewinnt die AfD neben Bündnis Deutschland wieder an Boden. Dem müssen wir entschieden entgegentreten. Mit einer klaren Haltung, mit einer Kampagne, die Menschen mitreißt und mobilisiert, und vor allem mit echter Solidarität statt populistischer Hetze.
Mit unserer Kampagne "Bremen von morgen" haben wir schon einen Startpunkt geschafft. Auf den Erfahrungen, die wir in den letzten Monaten gesammelt haben, möchte ich aufbauen und unsere Kampagnenfähigkeit systematisch weiterentwickeln. Ich möchte mit euch Formate schaffen, die wirken, Teams aufbauen und Botschaften senden, die weit über unsere Blase hinaus gehen. Dahin, wo Politik sonst nicht mehr ankommt und Menschen zu lange nicht zugehört wurde.
Öffentlichkeitsarbeit
Gute Pressearbeit darf nicht defensiv sein, nicht nur reagieren. Gute Pressearbeit bedeutet mehr als auf Anfragen zu reagieren. Wir müssen in der Lage sein, Themen selbst zu setzen und die öffentliche Debatte mitzugestalten. Ich möchte die Pressekontakte, die ich das letzte Jahr über geknüpft habe, weiter pflegen und ausbauen, sie aber vor allem aktiver nutzen und stärker mit unserem Verbandsgeschehen verzahnen.
Wenn Sozialeinrichtungen unterfinanziert sind, dann müssen wir das öffentlich machen und Druck aufbauen. Wenn bei der Klimapolitik gebremst wird, dann müssen wir laut werden. So werden wir zu einer festen, unüberhörbaren Stimme in der Bremer Politiklandschaft. Eine Stimme, die nicht nur reagiert, die Ungerechtigkeit sichtbar macht und die Agenda mitbestimmt.
Auch unsere Social Media Kanäle bieten einen guten Rahmen um Themen zu setzen. Außerdem müssen wir mit unserer Social Media Arbeit noch mehr junge Menschen erreichen und für die GRÜNE JUGEND Bremen begeistern. Ich möchte im nächsten Jahr mehr auf Trends setzen und diese nutzen, um unsere politischen Botschaften zu vermitteln. Insbesondere unsere TikTok Präsenz möchte ich hier ausbauen.
Verbandsarbeit
Für all das braucht es vor allem eines: einen starken Verband. Seitdem ich Teil der GRÜNEN JUGEND Bremen bin, hat sich der Verband enorm verändert. Wir sind gewachsen, haben unsere Strukturen weiterentwickelt und unsere Arbeit zunehmend professionalisiert. Das ist eine großartige Entwicklung und genau da will ich weitermachen.
Die GRÜNE JUGEND ist für mich aber nicht nur ein politischer Akteur, sondern auch ein sozialer Raum. Ein Ort, an dem Menschen sich ausprobieren, laut sein und wachsen dürfen.
Als Landessprecherin möchte ich weiter dafür sorgen, dass FLINTA*-Personen, Migras und andere marginalisierte Gruppen nicht nur sichtbar sind, sondern auch gezielt gefördert werden. Unsere Stärke liegt in unserer Vielfalt, und wir müssen sicherstellen, dass jede Stimme bei uns gehört wird.
Parteiarbeit
Ich möchte als Landessprecherin weiter dafür sorgen, dass wir als GRÜNE JUGEND in der Partei unbequem, laut und mutig bleiben. Wir müssen den Finger in die Wunde legen, wenn die Partei mal wieder Kompromisse auf Kosten von Klimagerechtigkeit, Feminismus oder sozialer Gerechtigkeit eingeht. Auch wenn wir uns nicht ständig an der Partei abarbeiten, sind wir eine entscheidende Stimme, um sie auf links zu drehen.
Gemeinsam kämpfen für ein Bremen der Vielen
Die Herausforderungen sind groß und ich hab richtig Bock, sie mit euch anzugehen. Ich glaube daran, dass wir am stärksten sind, wenn wir uns organisieren und Banden bilden. In unserem Verband, mit Verbündeten auf der Straße und mit allen, die für eine gerechte Gesellschaft kämpfen.
Lasst uns die GJ Bremen zu dem machen, was sie sein kann: laut, unbequem, solidarisch und wirkungsvoll. Ein Ort, an dem alle jungen Menschen gesehen und abgeholt werden, unabhängig von Herkunft oder Elternhaus. Ein Ort, der nicht nur von Solidarität redet, sondern sie lebt. Für ein Bremen, dass in seine Zukunft investiert, statt sie kaputtzusparen. Für ein Bremen, dass niemanden zurücklässt.
Ich freue mich auf eure Unterstützung und darauf, gemeinsam mit euch zu kämpfen!
Eure Laura
- Alter:
- 20
- Ich identifiziere mich als FINTA*:
- ja
