| Veranstaltung: | 3. Landesmitgliederversammlung 2025 | Grüne Jugend Bremen |
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | 5.1.6. Koordinator*in für Bildungsarbeit |
| Antragsteller*in: | Hendrik Pröhl (Grüne Jugend Bremen) |
| Status: | Eingereicht |
| Angelegt: | 07.11.2025, 22:05 |
A18: Hendrik Pröhl
Selbstvorstellung
Moini,
nachdem ich das letzte Jahr im Bildungsteam mitgearbeitet und die Planung von Workshops, eure Diskussionen und das Überarbeiten unserer Arbeit im Team genossen habe möchte ich meine gesammelten Erfahrungen nun bewahren und weitergeben als neuer Koordinator für Bildungsarbeit.
Wir haben in Bremen das unglaubliche Glück, eine Masse an engagierten und aktiven Mitgliedern zu haben: In den Social Media-, Anti-Rassismus-, Feminismus- und Bildungsteams, aber auch wenn es darum geht Anträge zu schreiben, abends noch Plakate aufzuhängen, im Winterwahlkampf mit kalten Fingern an der Waterfront zu stehen oder eine Fahrradtour durch Bremerhaven zu machen. Im letzten Jahr hat unser Verband immer mehr den Schritt aus der LGS auf die Straße geschafft. Im kommenden Jahr möchte ich genau das weiter vorantreiben und unsere Bildungsarbeit einerseits noch stärker mit den vielen Brandherden in Bremen verzahnen und andererseits den Verband stärken als Raum, aus dem wir Kraft ziehen und in dem wir Ideen entwickeln können.
Weg von Workshops: Bildung aus Bündnissen
Um Rassismus, sozialer Rücksichtslosigkeit und der Aushöhlung unserer Demokratie durch Reiche entgegenzusetzen müssen wir wissen, wovon wir reden und was wir wollen. Unsere Bildungsarbeit ist der Raum, in dem wir uns das Wissen aneignen, auf dem wir unsere Positionen und Aktionen aufbauen.
Dabei gilt auch, dass wir Veränderung in Bremen nicht allein als GJ, und dass wir auf die Grünen nicht verlässlich zählen können. Ob also Stadtteilgewerkschaften, Schüler*innenvertretungen von Schulen mit Löchern in der Decke oder Betroffene und Aktive aus der Eingliederungshilfe: Wenn wir uns Erfahrungen aus der Praxis ranholen können wir Kräfte und Ideen bündeln, sie weitertragen und selbst angehen.
Auch am organisatorischen Rahmen der Bildungsarbeit können wir weiterarbeiten, um das fortzusetzen, was in den letzten Jahren immer stärker etabliert wurde. Nur ein paar Ideen dazu sind:
Regelmäßiges Feedback und Themenvorschläge von den Basismitgliedern einholen und für spontane Ideen Termine freihalten
Das neue FLINTA*Plenum (für Frauen*, Inter*, nichtbinäre, Trans* und agender Personen), das Feminismus und das AntiRassismusTeam in die Themensetzung einbeziehen
Die Treffen des Bildungsteams noch offener kommunizieren, damit alle jederzeit dazustoßen können
Noch mehr auf interaktive Formate setzen statt FrontalVorträge – und das auch mit eingeladenen Referent*innen durchboxen
Auf Niedrigschwelligkeit setzen, damit alle sich beteiligen, egal wie viel Vorwissen sie mitbringen
Unsere Workshops stärker auf Umsetzung und konkrete Maßnahmen ausrichten
Über die Zusammenarbeit mit dem Bildungsteam des Bundesverbandes und mit anderen Landesverbänden Erfahrungen bündeln und verbandsweit Positionen erarbeiten
Rauskommen aus der LGS und Projekte und Initiativen vor Ort besuchen
Kraft nach innen gibt Stärke nach außen
Bei all ihrer wichtigen politischen Arbeit ist die GJ auch ein sozialer Raum, der uns Kraft geben sollte mit all dem umzugehen, das uns außerhalb erwartet und unserer Wut Luft zu machen – wenn Entscheidungen über Zeit und Leben von jungen Menschen ohne sie getroffen werden, wenn Ekelreiche den Zusammenbruch des Klimas befeuern und wenn all die Menschen, die Solidarität bräuchten, allein gelassen werden. Denn alle Gemeinsamkeit ist politisch, weil sie die Rechten und ihren Spaltungsversuchen als gelogen enttarnt und ihnen entgegensetzt, wie es besser geht.
Mit dem Socializen vor Donnerstags-Veranstaltungen oder dem Spaßprogramm auf Workshop-Wochenenden haben wir auch hier erste Schritte gemacht. Darauf gilt es aufzubauen indem wir
Unseren Inklusions-Leitfaden weiterentwickeln, konsequent umsetzen und uns regelmäßig selbst kontrollieren
Den begonnenen Awareness-Leitfaden fertigstellen und ebenso in unsere Praxis einbringen
Unsere Feedback-Strukturen nutzen und ausbauen
Räume für Miteinander schaffen – nicht jeder Donnerstag muss durchgeplant sein. Spiele, Schnacken und Snacks sind genauso wichtig
Unsere Privilegien checken
Kuchen. Weil das Essen der kleinste Teil daran ist.
Schwarz-Grün in Bremen? Fuck no! – Partei und Landesvorstand
Zuletzt ist die Rolle als Koordinator für Bildungsarbeit auch eine für allgemeine Planung und durch den Landesvorstand den Kontakt nach außen. Und da zeichnet sich in Bremen das ab, was wir auch in der Ampel erlebt haben. Die Grünen treiben Militarisierung voran, sie feiern wie der Markt den Klimaschutz regelt, sie machen junge Menschen zum Kitt für die Versäumnisse der Alten – und Fehler? Gibt’s Nicht!Wir müssen die Fahne für überzeugte linke Positionen und Visionen hochhalten und zeigen, dass die Grünen mit dem falschen Kurs spielen und durch kurzfristige Kompromisse der Chance auf echte Besserung schaden.
Auf Grünen-Veranstaltungen zu pöbeln ist eines meiner Lieblingshobbies, aber als Verband geht das besser, je enger Landesvorstand und Basis zusammenarbeiten. Darum werde ich mich für noch transparentere und zugänglichere LaVo-Arbeit einsetzen, in der alle Mitglieder ihre Positionen wiederfinden und einbringen können. Gerade darum ist mir auch die Bildungsarbeit so wichtig: Sie kann das Bindeglied sein, über das wir die Visionen entwickeln, die wir dann lautstark und gemeinsam nach außen tragen.
Ich habe richtig Bock, mich das nächste Jahr mit euch reinzuknien und für euch einzusetzen – für echte Solidarität statt Turbo-Kapitalismus, für radikale Veränderung statt kleine Korrekturen, und für eine GJ die für uns alle ein Ort der Kraft ist!
Liebe Grüße
Hendrik
- Alter:
- 27
- Ich identifiziere mich als FINTA*:
- nein
