| Veranstaltung: | 3. Landesmitgliederversammlung 2025 | Grüne Jugend Bremen |
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | 4. Anträge |
| Antragsteller*in: | Grüne Jugend Bremen (dort beschlossen am: 30.10.2025) |
| Status: | Eingereicht |
| Angelegt: | 31.10.2025, 13:56 |
A9: Leitantag: Wenn keiner Verantwortung übernehmen will, machen wir es halt.
Antragstext
Klimakrise, Faschismus und wachsende Ungerechtigkeit: Wir leben weiterhin in
einer Gesellschaft, die sich immer weiter selbstzerstört. Es gibt viele Studien,
die den Zusammenhang von steigender sozialer Ungleichheit und steigenden
Umfragewerten von Faschisten erklären. Viele Studien erklären, warum der
Kapitalismus und Klimaschutz nicht zusammenpassen und auch die Frage, warum der
Kolonialismus heute noch Auswirkungen darauf hat, dass weiße Menschen vielleicht
mal eine Dose Pfefferspray abekommen, aber schwarze Menschen mit Schüssen in den
Rücken von Polizisten ermordet werden, auch diese Frage lässt sich immer wieder
gut beantworten. Doch eine Frage wird dabei zu selten gestellt:nämlich die
Frage, wer daran Schuld hat. Die Faschisten haben ihre einfachen Antworten
gefunden, wenn sie von kriminellen Ausländern, "Linken Zecken", oder den
Reptilienmenschen, die mithilfe von Impfdosen uns alle chippen wollen, anfangen.
Doch die wirklichen Verwantwortungstragenden lassen sich leider selten so klar
bennenen. Klar ist Friedrich Merz rassistisch und Jens Spahn nur einen Schritt
davon entfernt, mit den Faschisten zu koalieren.Und doch glauben sie beide, das
Richtige zu tun. Auch unsere Grünen Senator:innen sind scheinbar an Dynamiken
gebunden, die sie scheinbar nicht hinterfragen. Trauen sich unsere
Politiker:innen nicht, einfach mal etwas anders zu machen oder ist es
schlcihtweg bequemer für sie?
Machen wir es besser!
Egal wie diese Antwort ausfällt, eine Erkenntnis bleibt: Es braucht Menschen,
die nicht nur das System hinterfragen, sondern auf die Schwachstellen
draufhauen. Diese Aufgabe fällt auch uns als GRÜNER JUGEND zu. Wir erleben
gerade eine Partei, die sich durch gute Umfragewerte und Regierungsoptionen,
möglichst wenig angreifbar machen will. Und auch fast ein Jahr nach dem Bruch
der Ampel scheinen wichtige Politiker:innen in dieser Partei nicht verstanden zu
haben, dass es nicht immer darauf ankommt, einen guten Kompromiss zu erzielen,
um dann nach außen sagen zu können, dass die Zusammenarbeit so toll sei. Es
braucht Parteien, die zuerst auf der Straße stehen und sich anhören, was
gebraucht wird, um dann mit den Ressourcen, die sie haben, eine gute Lösung zu
erarbeiten.Und es braucht Parteien, die das eigene Handeln und die eigene
Ausrichtung kritisch hinterfragen.
Der Grund, warum wir im vergangenen Jahr so häufig, auch außerhalb des
Wahlkampfs, auf der Straße gestanden haben ist nicht, weil wir uns so gerne bei
Wind und Wetter die Waterfront anschauen. Der Grund ist, dass wir es wichtig
finden, mit vielen verschiedenen Menschen ins Gespräch zu kommen, die Probleme,
die sie jetzt akut haben, wahrzunehmen und ihnen aufzuzeigen, dass es eine
bessere Welt, ein besseres Bremen geben könnte. Während sich die Partei in den
Logiken des Parlaments verliert und Jugendliche im Strudel aus Schule, Arbeit
keine Kraft mehr haben, müssen wir da sein und uns jungen Menschen Halt geben.
Wir müssen die Logiken des Parlaments auf den Kopf stellen.
Doch wir müssen auch feststellen, dass reden nicht ausreicht. Wir können noch so
häufig nachfragen, was schlecht läuft. Solange wir nicht aufzeigen, wie es
besser sein kann, werden wir nicht glaubwürdiger. Deswegen müssen wir im
nächsten Jahr mit unseren Aktionen mehr provozieren und uns mit den Reichen und
mit den Rechten anlegen. Wenn die Politik in den Parlamenten nichts verändert,
dann nehmen wir es eben selbst in die Hand. Die Besetzer:innen in der Kornstraße
haben es uns vorgemacht, wie es geht. Es ist an der Zeit, einen weiteren Schritt
aus unseren Treffpunkten raus auf die Straße zu gehen und erst zurückzukommen,
wenn die Grüne Partei wieder stabile linke Politik macht und wir in Städten
leben, in denen keine Mensch Angst vor Obdachlosigkeit und Armut hat, sondern in
der die 99% verstanden haben, dass das Problem nicht der Nachbar sondern der
Milliadär auf der Superyacht ist, das es nicht darauf ankommt, welche Sprache
man spricht, sondern Solidarität nur die Moral und keine Grenzen kennt.
Alerta Alerta - Antifaschista!
Begründung
erfolgt mündlich
