Durch den Beschluss des Sondervermögens, statt einer allgemeinen Reform der Schuldenbremse, konnte sich die Union einen langfristigen, über diese Legislaturperiode hinausgehenden, Einfluss auf die Bundesfinanzpolitik sichern. Auf diese Weise ist weiterhin für jede Änderung der Schuldenbremse eine 2/3-Merhheit notwendig, für die jede zukünftige Regierung auf die Stimmen der Union angewiesen sein wird (die AfD rausgerechnet). Mit dieser Macht wird die Union jede zukünftige Regierung, der sie nicht selbst angehört, sabotieren und so letztendlich den Rechtsruck befeuern.
Darüber hinaus ist es aus demokratischer Sicht sehr zweifelhaft eine solch bedeutende Entscheidung mit dem alten Bundestag zu treffen, wenn schon ein neuer gewählt wurde.
Im Übrigen impliziert der von diesem Änderungsantrag gestrichene Satz, dass wir irgendwann wissen werden, ob es die richtige Entscheidung war. Unabhängig von einer Bewertung der Richtigkeit, stimmt dies meiner Auffassung nach nicht. Da der Bundestagsbeschluss Auswirkungen auf die nächsten Jahre haben wird (ob positiv oder negativ), wird es vermutlich nie möglich sein rückwirkend zu bewerten, was/wie hätte möglich sein können.