A6: Laura Hollerweger

Ihr lieben!

Die Welt brennt – wir sehen es jeden Tag. Nachrichten über Krieg, Klimawandel, Rechtsextremismus, Diskriminierung, Armut und soziale Ungerechtigkeit häufen sich. Wir sind die Generation Krise, und viele haben die Hoffnung auf eine gute Zukunft bereits verloren. Doch die Grüne Jugend gibt mir Hoffnung. Sie ist der Ort, an dem junge, kluge Menschen zusammenkommen, um linke Theorie in die Praxis umzusetzen. Hier entsteht der Mut, die Welt nicht nur anders zu denken, sondern sie auch anders zu gestalten.

Politisches Zuhause- Für alle jungen Menschen

Für mich ist die Grüne Jugend Bremen schon lange mein politisches Zuhause. Ich möchte, dass die Grüne Jugend ein politisches Zuhause für alle jungen Menschen wird – nicht nur für weiße Akademikerkinder. Derzeit besteht unser Verband größtenteils aus weißen Studierenden (mich eingeschlossen), die keine Diskriminierungserfahrungen gemacht haben. Wir müssen als Verband und in unserem politischen Handeln so vielfältig werden, wie unsere Gesellschaft bereits ist.

Meine politischen Herzensthemen

Migration: Unsere Migrationspolitik ist oft ungerecht und unverhältnismäßig. Jedes Jahr ertrinken tausende Menschen, während die Überlebenden kaum Unterstützung und Möglichkeiten zur Integration erhalten. Statt Lösungen zu bieten, werden Asylrechte verschärft und Abschiebungen forciert. Auch in Bremen ist die Lage für Menschen mit Migrationshintergrund häufig prekär. Die bürokratischen Prozesse sind viel zu kompliziert und es gibt kaum individuelle Hilfe. Außerdem wohnen Menschen mit Migrationshintergründen meistens in strukturell benachteiligten Stadtteilen, wodurch Integration erschwert wird.

Antirassismus: Im Zuge meines Auslandsjahrs in Ghana habe ich mich viel mit dem Thema Rassismus befassen. Ich habe gelernt, die systematischen und gesellschaftlichen Strukturen, die hinter Rassismus stecken, besser zu verstehen. Dieses Wissen möchte ich nutzen, um rassistische Strukturen in unserer Gesellschaft aktiv zu bekämpfen.

Feminismus: Die Gleichberechtigung der Geschlechter schreitet zwar voran, aber viel zu langsam. FINTA*-Personen werden weiterhin von patriarchalen Strukturen unterdrückt. Auch die aktuellen zustimmungswerte von rechten Parteien stellen eine Gefahr für FINTA*-Personen dar. Wir brauchen feministische, besonders intersektionale, Lösungen, um echte Gleichberechtigung zu schaffen.

Sozial gerechter Klimaschutz: Früher dachte ich, das Retten von Bienen und Kröten wäre der Kern des Klimaschutzes. Heute weiß ich, dass Großkonzerne und Superreiche das zentrale Problem sind. Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden – sie funktionieren nur gemeinsam.

Presse-, Öffentlichkeitsarbeit und Bündnisarbeit

Wir haben als Grüne Jugend seitdem stark an Professionalität gewonnen, und ich möchte diesen Weg weitergehen, indem wir unsere Presse- und Öffentlichkeitsarbeit noch weiter professionalisieren und dadurch den gesellschaftlichen Diskurs stärker nach links lenken.

Darüber hinaus glaube ich, dass wir durch soziale Aktionen auf der Straße viele junge Menschen für unsere Bewegung gewinnen können. Ich möchte darauf meinen Fokus setzen und die Menschen direkt ansprechen. Dafür brauche wir unter anderem starke linke Bündnisse.

Vielfalt fördern

Ein besonders zentraler Punkt in der Verbandsarbeit ist für mich die Vielfalt. In der Ansprache und Förderung von FINTA*-Personen sind wir bereits auf einem guten Weg, doch bei migrantisierten Personen besteht noch erheblicher Nachholbedarf. Im kommenden Jahr möchte ich eine Strategie entwickeln, um die Grüne Jugend zu einem Verband zu machen, der nicht nur über Vielfalt spricht, sondern sie auch lebt.

Kritische Stimme innerhalb der Grünen

Auch ich bin nicht immer zufrieden mit dem Kurs der Grünen, aber ich glaube fest daran, dass die Grüne Jugend der Ort ist, an dem wir echte Veränderungen bewirken können. Als Teil der Grünen Jugend haben wir die Möglichkeit, die Partei von innen zu kritisieren und positiv zu beeinflussen. In der Grünen Jugend bin ich politisch erwachsen geworden, habe gelernt politisch zu denken und zu handeln – und genau hier möchte ich weiter Politik machen.

Lasst uns gemeinsam für eine gerechtes Bremen kämpfen. Ich freue mich auf ein weiteres Jahr gemeinsam mit euch!

Liebe Grüße,

Laura